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Samstag 27. Juli 2024
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Dreikönigsgeding der Bergheimer Fischereibrudersch

(pho) Am Samstag, 13. Januar, fand das traditionelle Dreikönigsgeding der Fischereibruderschaft Bergheim statt. Die Fischereibruderschaft besteht seit dem Jahre 987, feiert dieses Jahr also ihr bereits 1037-jähriges Bestehen.

Zunächst versammelten sich die Fischerbrüder in der katholischen Kirche St. Lambertus in Bergheim zu einer gemeinsamen Andacht mit Pastor Kreuzer. Nach der Andacht versammelten sich die Fischerbrüder, Ehrengäste, Ehrenfischerbrüder, der Vorstand und die neuen Jungfischer im Foyer der Siegauenhalle. Der 1. Brudermeister der Fischereibruderschaft, Günter Engels, begrüßte die Teilnehmer.

Mit einem Vaterunser gedachten die anwesenden dann zunächst den verstorbenen Fischerbrüdern, unter denen sich auch Ehren-Brudermeister Willi Engels befand. Er verstarb im vergangenen Jahr im Alter von 89 Jahren.

Nachdem man den Verstorbenen gedachte, gab der 1. Brudermeister Günter Engels einen Einblick in die vergangenen Tätigkeiten von 2023 und einen Ausblick auf das kommende Jahr. Geschäftsführer Markus Engels legte den Kassenbericht vor, es folgte der Bericht der Kassenprüfer und die Entlastung des Vorstandes für 2023.

Nach den Formalitäten war Zeit für eine Pause: Leckere Fischerbrötchen sorgten für eine Stärkung, ebenso konnten Anwesende schöne Kalender und Fahnen der Bruderschaft erwerben. Es folgte die Ergänzungswahl des Vorstandes. Die ehemaligen Vorstandsmitglieder Günter Boss und Paul Heinz Mertens verstarben im vergangenen Jahr, es wurden also zwei neue Vorstandsmitglieder gewählt: Alexander Engels und Dominik Boss. Der Jugendwart Patrik Bruns wurde ebenfalls in den Vorstand gewählt, jedoch ohne Stimmrecht.

Danach gab der Vorstandsvorsitzende Markus Engels einige interessante Informationen über die Fischereibruderschaft preis. Die Familie Engels ist einer der Fischerstämme, die das gesamte Bestehen der Fischereibruderschaft bisher überdauerten. Außerdem dazu gehören die Stämme Boss, Grommes, Heinzen, Hennes, Klein, Mertens und Schell.

Kurz nach dem Vortrag über die Historie wurden die neuen Jungfischer vereidigt: Alister Heinzen, Niclas Engels, Maximilian Peter Schell, Sebastian Boss, Matthias Schell, Silvian Dominik Schell und Vincent Schell. Sie alle wurden in einer feierlichen Zeremonie vom 1. Brudermeister Günter Engels vereidigt. Neben einer Urkunde und einem Kalender bekamen sie auch eine Nadel angesteckt.

Die Rechtslage der Fischerei in Bergheim an der Sieg wurde von dem jungen König Otto III. am 18. Januar des Jahres 987 durch ein königliches Diplom erstmals geregelt. Seitdem besitzen die Fischerfamilien in Bergheim die Fischereirechte im Mündungsbereich der Sieg in den Rhein. Am 25. Dezember des Jahres 1144 garantierte König Konrad III. den Fischern in einer bedeutenden Urkunde die Fischerei "im Dorfe Bergheim fünf nichtlehnsrühriger Güter […] von Asenweiden bis zur Mondorfer Heide und die Sieg hoch auf beiden Ufern". Aus der Gemeinschaft dieser Familien entwickelte sich über die Jahrhunderte eine zunftartig organisierte Vereinigung, die sich seit dem Spätmittelalter Bruderschaft nennt und bis heute die Fischereirechte innehat.

Seit 2016 zählt die Traditionelle Flussfischerei der Bruderschaft zum Immateriellen Kulturerbe in Deutschland. Die UNESCO-Kommission würdigte die Arbeit der Bruderschaft als "identitätsstiftenden, naturräumlich wertvollen und kulturprägenden Traditionskomplex".

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