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Samstag 27. Juli 2024
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Wallfahrt zum Heiligen Blut nach Walldürn

Ungefähr 100 Pilgerinnen und Pilger befinden sich seit Dienstag, 21. Mai, auf dem Pilgerweg von Köln Porz-Urbach zum Heiligen Blut Christi nach Walldürn – auf ihrer ersten Station kehrten sie festlich in St. Hippolytus in Troisdorf ein.

Pilger setzen ein Zeichen, sind eine Stütze des Glaubens auch und gerade dann, wenn dieser mal ins Wanken gerät. Zukunft, Kraft und Stärke in Zeiten des Umbruchs senden sie aus – dafür bedankte sich Pfarrer Zeihen in seiner Predigt herzlich bei den Pilgerinnen und Pilgern. Zunächst wurden sie herzlich von der Troisdorfer Gemeinde im Pfarrhaus empfangen und mit ausreichend Verpflegung versorgt, bevor sie in St. Hippolytus gemeinsam Messe feierten.

Insgesamt um die 100 Pilgerinnen und Pilger sind es dieses Jahr, die den Weg aus Köln Porz-Urbach bis in das 270 Kilometer entfernte Walldürn begehen. Darunter neun Erstpilger, die in der Messe noch einmal gesondert vorgestellt wurden. Sechs gehen den gesamten Weg bis Walldürn mit, drei weitere einzelne Etappen des Weges.

Die beiden Erstpilger Frank und Alex gehen den gesamten Weg mit. Sie kommt aus Ludwigsburg und sind somit auch die beiden Pilger mit der weitesten Anreise. "Seit mittlerweile fast 20 Jahren sehe ich regelmäßig Menschen durch mein Dorf pilgern", so Alex. "Anfangs wunderte ich mich, war vielleicht sogar etwas skeptisch. Und nun bin ich selber einer von ihnen", erklärte er lächelnd. Die ersten Eindrücke – viele waren es ja noch nicht, da die Reise erst um 6.30 Uhr in Köln losging – seien sehr positiv. Man werde nett aufgenommen, begleitet und fühle sich auch in der Gruppe wohl. Anfangs muss man einmal in den Tritt kommen. Wenn man das geschafft hat, kann man es kaum erwarten, weiterzuwandern", so Frank. Dabei sei es ebenso schön, durch das Pilgern etwas mehr zu sich zu finden und auch mal zur Ruhe zu kommen, fügten die beiden an.

Zu sich finden und zur Ruhe kommen – das sind zwei gute Stichworte für die jährliche Wallfahrt. Denn die Wallfahrt bedeutet nicht nur schlichtes Wandern in der Gruppe, sondern eben auch: neue Menschen kennenlernen; Zeit für sich selbst und Gespräche mit anderen Pilgern zu haben; gemeinsam singen, beten und Gottesdienste feiern; die Natur genießen oder eben abschalten von der Hektik des Alltags.

Der erste Übernachtungshalt von Dienstag auf Mittwoch findet in Uckerath statt. Nach weiteren Übernachtungen in Herschbach (UWw), Elz, Schloßborn oder Glashütteln, Froschhausen und Obernburg kehren die Pilger am 27. Mai in Walldürn ein.

Insgesamt 270 Kilometer sind es zu dem Ort, an dem der Priester Heinrich Otto im Jahr 1330 während einer heiligen Messe versehentlich den Altarkelch mit dem geweihten Wein umstieß: Der Wein ergoss sich auf das Altartuch, auf dem sich daraufhin die Gestalt des gekreuzigten Christus abbildete. Aus Schreck versteckte der Priester Heinrich Otto das Leinentüchlein unter der Altarplatte. Erst 50 Jahre später, auf seinem Sterbebett, erleichterte er sich des Gedankens kurz vor seinem Tode und gab den Ort, an dem sich der "blutige Korporales" befand, preis.

Man fand das Tuch an besagter Stelle und schnell verbreitete sich die Nachricht des Wunders. Seither pilgern Menschen nach Walldürn, um das kostbare Blut zu verehren. (pho)

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