"Erhaltet den Spicher Wald!", das ist das Motto der Troisdorfer Naturfreunde. Sie setzen sich für das fußläufig erreichbare Naherholungsgebiet bei Troisdorf-Spich ein. Hier soll weiterhin jede Bürgerin und jeder Bürger die Möglichkeit haben, sich bei einer Runde durch den Wald zu bewegen, Erholung zu tanken, den Schatten bei Hitze aufzusuchen oder auch einfach die Ruhe zu genießen. Unser Bürgermeister Herr Biber ließ vor einiger Zeit verlauten, dass er Unternehmern des Troisdorfer Industrieparks zusagte, dass er sich für eine Umgehungsstraße mittig durch den Spicher Wald vom Mauspfad über die Deponiestraße zur Gierlichstraße einsetzen würde und diese Option prüfen lassen wolle.
Am 11. September folgte Herr Biber der Einladung und spazierte mit einer Delegation der Naturfreunde durch den Spicher Wald. Er erläuterte seine Vorstellung von dieser Umgehungsstraße und begründete die Notwendigkeit durch den Rückstau im Bereich Gierlichstraße/Mühlheimerstraße. Die Naturfreunde machen sich deshalb große Sorgen um das Naherholungsgebiet. Denn möchte jemand einen Rundweg durch den Wald gehen, dann kommt man unweigerlich immer an der Deponiestraße vorbei, muss sie queren oder entlang gehen. Ein Ausbau dieser Straße würde durch Straßenverkehr, Lärm und Gestank die Naherholung erheblich beeinträchtigen. Um Lösungen für die Unternehmer zu finden und auch für Anwohner der B8, die sich weniger Straßenverkehr vor ihrer Haustüre wünschen, haben sich die Naturfreunde Gedanken gemacht, wie die Belastungen reduziert werden könnten und bringen Vorschläge in das Gespräch ein.
Doch sei es laut Naturfreund Bernd Lubinski sehr gut abzuwägen, ob durch eine solche Umgehungsstraße überhaupt eine deutliche Entlastung der B8 möglich sei. Und es muss in Frage gestellt werden, ob eine solche Entlastung eine Zerstörung des Waldes rechtfertigen würde. Denn die Naherholung ist für alle Bürger da, auch für die Anwohner der B8.
Gerd Bücher betont, wie wichtig es ist, das Allgemeingut Wald unbedingt zu erhalten. Dies auch in Anbetracht des Klimawandels mit zu erwartendem Extremwetter mit Hitzewellen und dadurch verursachtem Borkenkäferbefall oder Starkregen, wobei der Wald als Wasserspeicher dient.
Beate Wiegand weist auf den gesundheitlichen Aspekt der Erholung in der Natur hin. Denn Menschen brauchten Entspannung im oft stressbelasteten Alltag, Kinder Bewegung und Erfahrungen im Freien ohne betonierte Böden und Straßenverkehr.
Ganz überzeugt wirkte Herr Biber noch nicht. Bleibt abzuwarten, ob Herr Biber seine Vorstellungen von mehr Straßenverkehr im Spicher Wald weiter zementieren kann und dafür Mehrheiten gewinnt. Oder ob ihm beim Waldgespräch doch klar wurde, dass eine weitere Zerstörung unseres Naherholungsgebietes Spicher Wald nicht nur die Vielfalt der Natur, die Schutzfunktion des Waldes und die Lebensräume der Tiere einschränkt, sondern auch die Lebensqualität von uns Troisdorfer Bürgern.