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Troisdorf
Montag 20. Mai 2024

Land unter in der Siebengebirgsallee: Abwasserbetrieb ist Helfer in der Not

Am vergangenen Donnerstag herrschte in der Siebengebirgsallee im Bereich der Unterführung des Willi-Brand-Ringes „Land unter“ – starke Regenfälle hatten dort zu Überflutungen geführt. Obwohl „Straßen NRW“ formell für die Straßeneinläufe verantwortlich ist, hat der Abwasserbetrieb Troisdorf, AöR (ABT) unverzüglich unterstützt und trug so neben der Troisdorfer Feuerwehr und dem Ordnungsamt maßgeblich dazu bei, dass die Straße innerhalb weniger Stunden wieder passierbar wurde.

Schnell und effektiv im Einsatz gegen Starkregen

Tim Schwenkmezger, Abteilungsleiter des ABT im Bereich Betrieb Abwasseranlagen, stellte vor Ort fest, dass der hohe Grundwasserspiegel und der übernässte Boden die unterirdische Versickerung behinderten, was zu einer kritischen Situation führte. Auf die Schnelle wurde mit Notstromaggregat und Tauchmotorpumpe eine mobile Pumpstation eingerichtet, die um eine über 200 Meter lange Schlauchleitung der Feuerwehr Troisdorf ergänzt wurde. Allein in den ersten vier Stunden, in denen die Vorrichtung auf Hochtouren arbeitete, wurden beeindruckende 72.000 Liter Wasser in die kommunale Kanalisation gepumpt – das entspricht etwa 480 Badewannenfüllungen. Um zukünftige Überflutungen zu verhindern, bleibt die mobile Einrichtung vorerst vor Ort und wird automatisch durch sogenannte Schwimmerschalter gesteuert. Da dies jedoch keine dauerhafte Lösung darstellt, plant „Straßen NRW“ voraussichtlich im kommenden Frühjahr eine umfassende Untersuchung der Versickerungsanlage, um langfristige Lösungen zu entwickeln.

ABT berät zu privaten Vorsorgemöglichkeiten

Überflutungen betreffen nicht nur den öffentlichen Raum, sondern können auch Privathaushalte – insbesondere Keller – schwer treffen. Angesichts des aktuellen Vorfalls in der Siebengebirgsallee und der grundsätzlich zunehmenden Extremwetterereignisse appelliert der ABT erneut an sämtliche Troisdorfer Immobilienbesitzer, vorzusorgen. Was nicht allen bewusst ist: Grundstückseigentümer sind allein für Schutzmaßnahmen auf ihrem Eigentum verantwortlich und im Falle von Vernachlässigung müssen sie die Kosten tragen.

„Von zentraler Bedeutung sind in diesem Zusammenhang effektive Rückstausicherungen und es sollte perspektivisch beispielsweise auch die Entsiegelung privater Flächen in Betracht gezogen werden“, nennt Schwenkmezger lediglich zwei Beispiele, wie Troisdorfer Bürger erfolgreich Vorkehrungen treffen können und ergänzt: „Vorsorge ist das A und O. Interessierte Bürger können sich bei uns kostenlos über präventive Maßnahmen beraten lassen – wahlweise telefonisch oder auf Wunsch persönlich vor Ort.“ Auch der erst vor wenigen Wochen eingeführte Wasser-Risiko-Check sei ein hilfreiches Online-Tool, mit dem Immobilienbesitzer sich umfassend über private Schutzmaßnahmen gegen Überflutungen informieren könnten. Das kostenfreie digitalen Beratungsangebot präsentiert der ABT auf seiner Website unter https://www.abwasserbetrieb-troisdorf.de/wasserrisikocheck.

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