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Samstag 27. Juli 2024
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Denkfabrik PGT Thermprozesstechnik in Spich

„Individuelle Sensorik für individuelle Einbausituationen“, beschreibt Mit-Geschäftsführer Günter Grommes den Kern seines Unternehmens. An anderer Stelle sagt es die PGT Thermprozesstechnik GmbH so: „Messen, wo messen bisher nicht möglich war“.

Aber was heißt das für Nicht-Fachleute? Der Weltmarkt für Sensoren, welche z. B. die Temperatur, den Druck in Systemen, die Feuchtigkeit in Produkten, die Geschwindigkeit und die Menge eines Mediums in Rohren oder die Bewegung oder die Kraft messen können, wächst jedes Jahr um mehr als 10 Prozent. Es wird immer mehr gemessen und Sensoren werden an Stellen benötigt, wo man oft davon ausgehen würde, dass dort keine Sensoren eingebaut werden können. Die aktuellen Megatrends der Industrie, z. B. die Digitalisierung, die Miniaturisierung, die künstliche Intelligenz verlangen jedoch nach mehr Messwerten. Bei PGT gibt es deshalb keine Problemlösung von der Stange, fast alle Lösungen werden individuell auf die jeweilige Aufgabenstellung hin erdacht und entwickelt.

Und wie überzeugt man den Kunden, dass man der richtige Partner ist, wenn man keinen fertigen Verkaufskatalog mit Produkten und Preisen parat hat – „wie verkauft man individuelle Lösungen“, fragt Grommes selbst? Darauf hat er eine Antwort: „Wir sind Meister im „Schlachten heiliger Kühe“ und helfen somit, dass unsere Kunden sich innovativere Lösungen mit Mehrwert denken und vorstellen können, schmunzelt er. Um die Innovationskompetenz von PGT zu unterstreichen, bietet PGT mit seinen mittlerweile mehr als 300 Innovationstools seinen Geschäftspartnern innovative Produkte zum Thema der Sensorintegration an. PGT wendet hierbei in der Kundenberatung Wissen und Methoden an, welche einerseits dazu führen, dass die Problematik des Kunden vollumfänglich verstanden wird und anderseits kreative Prozesse in Gang gebracht werden, die dann zu neuen, oftmals zu bisher nicht gedachten Lösungen führen. Günter Grommes nennt das „Before-Order-Service“ – im Gegensatz zum „After-Sales-Service“, wo das eigentliche Geschäft ja schon gelaufen ist. Er bezeichnet diesen Vorgang auch als „disruptive Teamgenetik“. Disruptiv bedeutet hier, dass es für Wettbewerber schwer ist, diese zu kopieren. Die bisherige Art der Zusammenarbeit der Teams beim Kunden in Innovation und Entwicklung wird aufgelöst oder sogar zerstört, um eine neue, offenere Art der Zusammenarbeit zu schaffen – die „heiligen Kühe werden geschlachtet“. PGT steht deshalb eher für das neu geborene Kälbchen.

Allein mit diesem kostenlosen „Before-Order-Service“ hat PGT viele Abnehmer gefunden, die durch diese Art des Vorgehens weit mehr gewinnen als bloß eine neue individuelle Produktlösung. Daraus entstehen langfristige und intensive Kundenverbindungen. PGT findet sich mit seinen individuellen Produkten und Lösungen oft nicht direkt wahrnehmbar, in vielen Applikationen des alltäglichen Lebens, z. B. in Industrieprodukten, im Automotive-Bereich, in der Medizintechnik, in der weißen Ware, der Heizungsindustrie, der Motorenindustrie und auch in den erneuerbaren Energien. PGT entwickelt branchenunabhängig. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass sie Sensoren in ihrer unmittelbaren Nähe finden, die in der Denkschmiede aus Troisdorf erdacht worden sind und hergestellt wurden.

Gegründet wurde PGT 2004. Zwölf Jahre später, 2016, hat der Sensor- und Automatisierungsspezialist Jumo aus Fulda PGT übernommen. Im Konzern mit über 2.500 Mitarbeitern und 25 Tochtergesellschaften ist PGT heute der Spezialist für die individuellen Lösungen, die Konzernmutter Jumo bedient mit Standardprodukten den breiten Markt und ist bei manchen Lösungen sogar Weltmarktführer, wie z. B. bei Messfühlern für Wärmezähler im Haus. Entwicklungsstandorte sind weltweit nur Fulda und Troisdorf.

Dazu noch einmal Günter Grommes: „Wir wollen die besten Ideen am Markt haben und streben deshalb Innovationsführerschaft an. Erst danach streben wir die Technologieführerschaft (die besten technischen Lösungen) an, dann die Kostenführerschaft (günstigste Herstellkosten) und schließlich die Marktführerschaft für eine bestimmte Sensortechnik – in dieser Reihenfolge. Mich hat immer geärgert, wenn Teams nicht funktionieren. Irgendwann habe ich begonnen, mich mit Kulturwandelthemen auseinanderzusetzen, mich mit Neurowissenschaften zu beschäftigen, um intuitiv zu erkennen, was morgen funktionieren könnte. Ich kann heute oft an der Pforte eines Unternehmens erkennen, ob die Firma innovativ ist oder nicht.“ Fachkräftemangel? Bei PGT nicht so sehr spürbar. „Im Grunde bekommen die jungen Leute bei uns nach ihrer Ausbildung, ihrem Studium nachfolgende Trainings in den Bereichen Kultur, Wissen, Führung, Teamzusammenarbeit, das ihnen nicht vermittelt wurde und auf ihre Persönlichkeitsentwicklung einzahlt. In diesem Sinne sind wir heute auch Potenzialentfaltungscoach und versuchen Spezialisten zu entwickeln. Das scheint sich herumzusprechen und schlägt sich in unseren Bewerberzahlen nieder“, fügt Grommes hinzu.

Momentan befassen sich unsere Mitarbeiter bei PGT mit Sensorintegrationen für vielfältige neue Anwendungen. Über die Jahre ist nicht nur unser Netzwerk zu anderen Innovatoren gewachsen, sondern auch unser Technologie- und Prozessbaukasten für die technologische Umsetzung ist mittlerweile sehr groß. Über 20 Millionen Sensoren produziert der Jumo-Konzern pro Jahr. Aktuell wird am Standort Fulda eine Produktionserweiterung umgesetzt, die noch einmal diese Kapazität verdreifachen wird.

Vielleicht haben auch Sie zu Hause einen Sensor von PGT in der Heizung, im Auto, in der Waschmaschine, der Kaffeemaschine am Arbeitsplatz und wissen es gar nicht?

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