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Samstag 27. Juli 2024
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Mahnende Worte am Volkstrauertag

Kränze des Bundesministers der Verteidigung und des Bürgermeisters auf dem Friedhof in Troisdorf-Kriegsdorf

Gemeinsam haben Bürgermeister Alexander Biber und Oberst Joachim Bohn bei der Gedenkveranstaltung für den Volkstrauertag an der Kriegsgräberstätte in Troisdorf-Kriegsdorf Kränze niedergelegt, Biber für die Stadt Troisdorf und Bohn für den Bundesminister der Verteidigung, Boris Pistorius.

Die Veranstaltung war in diesem Jahr überschattet von den aktuellen Ereignissen, dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine und dem verbrecherischen Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel sowie deren furchtbaren Konsequenzen für das ukrainische, israelische und für das palästinensische Volk.

Neben dem Gedenken an die über 80 Millionen durch Krieg und Gewaltherrschaft verursachten Tote der beiden Weltkriege appellierten deshalb sowohl Biber wie auch Bohn in ihren Reden an die Verantwortung eines jeden Staatsbürgers, sich für unseren demokratischen Rechtsstaat einzusetzen, um eine Wiederholung dieser Katastrophen zu verhindern.

Beide betonten wie fragil der Frieden sei und wie wichtig es ist, sich aktiv für den Frieden zu engagieren, Vorurteile abzubauen und freiheitliche und menschenwürdige Lebensbedingungen dort zu erkämpfen, wo es sie nicht gibt, und sie dort zu verteidigen, wo sie angegriffen werden. Mut und Zivilcourage sei von einem jeden gefordert, nicht nur gegenüber Islamisten, sondern gleichermaßen gegenüber rechts- und linksradikalen Ideologien, die unterschiedslos unseren Rechtsstaat bedrohen.

"Um es ganz klar zu sagen: Es ist ein Skandal und eine Schande für unser Land, wenn sich deutsche Mitbürger jüdischen Glaubens nicht mehr auf unsere Straßen trauen, weil sie als Juden erkannt werden könnten. Das dürfen wir nicht zulassen!", so Bohn in seiner Rede.

Die Gedenkfeier wurde wie in jedem Jahr durch die Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr unter Leitung von Löschgruppenführer Nico Schiffbauer würdig eingerahmt und mit den geistlichen Worten von Diakon Klaus Ersfeld beendet.

Auf dem Friedhof von Kriegsdorf befindet sich ein sehr kleiner Soldatenfriedhof mit insgesamt 13 Gräbern, davon sind vier Zivilopfer eines Luftangriffes auf Kriegsdorf vom 14.10.1941 und neun gefallene Soldaten, die im März / April 1945 an der Siegmündung den Tod fanden.

Eine Besonderheit in Kriegsdorf ist, dass hier Schüler des Heinrich-Böll Gymnasiums in diesem Sommer in einem einmaligen Projekt versucht haben, den 13 Menschen in den Gräbern dieser Gedenkstätte ihre Biographie zurückzugeben, indem sie sowohl deren Leben wie auch deren Todesumstände rekonstruiert und in einen geschichtlichen Kontext gestellt haben. Auf einer Stelltafel, die vor den Kriegsgräbern in Kriegsdorf fest installiert wurde, sind die Ergebnisse der Schülerrecherchen sichtbar gemacht worden.

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