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Samstag 27. Juli 2024
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100 Jahre Häschenschule im Bilderbuchmuseum

Jeder kennt sie, fast jeder hat sie selbst im Regal stehen: Vor genau 100 Jahren, im Jahr 1924, erschien die Häschenschule von Albert Sixtus erstmals auf dem Büchermarkt. Anlässlich dieses Jubiläums läuft die Ausstellung "100 Jahre Häschenschule" seit vergangenem Freitag im Bilderbuchmuseum auf Burg Wissem. Seit über 90 Jahren sind in der Häschenschule Illustrationen von Fritz Koch-Gotha zu sehen.

In der Ausstellung sind sowohl historische als auch aktuelle Exponate der Häschenschule und Schule im Allgemeinen zu bewundern. Auch deshalb kann man in der Ausstellung der Frage auf den Grund gehen: Wie hat sich die Schule seit 1924 verändert – und wo vielleicht nicht?

Eine bekannte Veränderung: Früher trug der Lehrer auf dem Buchcover eine Rute, heute nicht mehr. Ebenso auffällig ist die Veränderung der Schrift. Früher Sütterlin, heute Druckschrift. Was man auf den Bildern nicht direkt sieht, mit Sicherheit aber ab und an gespürt hat: Früher hatten Lehrer keine pädagogische Ausbildung – heute schon.

Mit viel Liebe zum Detail begleitet sie die Ausstellung bei der Entdeckung vieler weiterer Entwicklungen und Veränderungen der Häschenschule und Schule im Allgemeinen über die vergangenen 100 Jahre: In der Ausstellung wird die Geschichte um die Hasenkinder in den Kontext der schulischen Entwicklung eingebettet und in einem chronologischen Überblick aufgezeigt, wie sich Schule und Lehrmaterialien im Laufe der Zeit verändert haben.

Natürlich wird auch wieder zum kreativen Mitmachen angeregt: Kinder können sich ihre eigenen Osterhäschen basteln, die dann mit nach Hause genommen werden dürfen. Ebenso gibt es eine Abteilung wo der Fokus auf Brailleschrift, Gebärdensprache und taktile Bilder gelegt wird – so ist die Ausstellung für alle erlebbar.

Auch auf das Thema Häschenschule und Nationalsozialismus geht die Ausstellung ein. In einem abgedunkelten Raum, mit einem Gitter separiert, wird gezeigt, wie die Nazis die Häschenschule für ihre Propaganda und Hassideologie missbrauchten. Angehäufte Bücher in der Ecke des Raumes stehen stellvertretend für die Kinderbücher, die im Nationalsozialismus verbrannt wurden.

In der Remise kann man Schule von damals dann hautnah erleben: auf alten Schulbänken, mehr als 100 Jahre alt, oder am Lehrerpult. Dort können junge Schülerinnen und Schüler die Veränderung von Schule von damals und von heute direkt vergleichen. Für Schulklassen ein interessantes Ausflugsziel.

Außerdem erhält man in der Remise einen Blick in die Troisdorfer Schulgeschichte. Die ersten Schulen in Bergheim, Oberlar, Hütte oder Altenrath sind dort – inklusive Schulfotos – zu sehen. Das Museum sammelt aktuell weitere Exponate der Troisdorfer Schulgeschichte – wenn sie also alte Bilder oder Gegenstände besitzen, die eine Verbindung zu Troisdorfer Schulen haben, melden sie sich beim Bilderbuchmuseum. (pho)

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