In jedem Jahr veranstaltet die AWO Altenrath den „Sozialen Heimat-Tag“. 2025 stand er unter dem Motto „80 Jahre wiederbesiedeltes Altenrath“ und wurde gemeinsam mit den Schießsportfreunden Altenrath ausgetragen.
Während der Terrorherrschaft der Nazis wurde das jahrhundertealte Heidedorf Altenrath zwangsausgesiedelt. Die Faschisten wollten zur Vorbereitung der Überfälle auf andere Länder hier Straßenkampf und Hauserstürmung trainieren.
So stand der historische Ort von 1938 bis 1945 leer. Am 9. Mai 1945 – schon am ersten Tag nach der Kapitulation der Nazis – verfügte die britische Befreiungsarmee die Unterbringung wohnungsloser Menschen aus zerstörten Großstädten oder Flüchtlingen aus dem Osten in den leerstehenden Altenrather Gebäuden.
Die damalige Ortsgemeinschaft stellte 1955 zum zehnjährigen Gedenken einen Findling mit Inschrift an der Ecke Rübkamp/Kirchstraße (heute Flughafenstraße) auf. Da er im Lauf der Jahrzehnte verschmutzte und die Schrift verblasst war, sorgte die AWO nun für eine Reinigung samt Anbringung einer Erklär-Tafel. Die feierliche Enthüllung vollzogen Ursula Schmitz und Günter Voss, die beide als Vierjährige 1945 zu den ersten „Neusiedlern“ zählten, gemeinsam mit Ortsvorsteher und AWO-Vorsitzenden Achim Tüttenberg.
Beim „Sozialen Heimat-Tag“ wurde aber auch kräftig in die Hände gespuckt. 17 Frauen, Männer und Jugendliche – ausgestattet mit Müllpickern und -säcken des Bauhofs – schwärmten aus und sammelten auf den Straßen und Plätzen Weggeworfenes. Alle konnten zum Schluss allerdings bestätigen, dass es in Altenrath eigentlich ziemlich ordentlich aussieht und sich der Straßenmüll doch sehr in Grenzen hält. Belohnt wurden die fleißig Sammelnden mit frischem Flammkuchen aus dem Dorf-Backes.
Einen überaus gelungenen Beitrag zum Sozialen Heimat-Tag leisteten anschließend die Schießsportfreunde. Der Vorsitzende Klaus Oehlmann hatte hölzerne Scheiben mit dem Altenrather Dorfwappen zum Wettschießen auf dem Schießstand ausgelobt. Unter den zahlreichen Gästen freuten sich Silvia Bravin, Dieter Echelmeyer und Jungschütze Maximilian Lorger über Volltreffer.
Bei bester Laune und dem guten Gefühl, den Zusammenhalt in der Dorfgemeinschaft zu stärken, klang der diesjährige Soziale Heimat-Tag aus.