Die Diakonie An Sieg und Rhein ist ab sofort mit einem Beratungsmobil zu Suchtthemen in den Dörfern und Kommunen im Rechtsrheinischen unterwegs. Das Beratungsmobil macht die Suchthilfe für Menschen außerhalb der Ballungsgebiete leichter zugänglich. Durch die digitale Ausstattung des Mobils können während der Beratung auch andere Personen zugeschaltet werden – das erleichtert die Beratung und verkürzt Wege. Das Beratungsmobil steht sowohl für die Menschen selbst als auch für ihre Angehörige offen und bietet auch eine integrierte Sozialberatung.
"Unser neues Gefährt erreicht Menschen im ländlichen Bereich und direkt in ihren Lebenswelten, der Weg zu uns in die Poststraße ist für viele zu weit", sagt Michaela Teigelmeister, Fachbereichsleitung Suchthilfe der Diakonie An Sieg und Rhein.
Nikolas Weinhold, Sozialarbeiter B.A. für das Beratungsmobil in der Suchthilfe der Diakonie An Sieg und Rhein, fährt mit dem Beratungsmobil dienstags und mittwochs zwischen 11 und 13 Uhr durch Seelscheid und Much; weitere Orte sind geplant. "In unserem Angebot geht es um Reflexion, Beratung, Hilfe bei Anträgen und Sozialhilfe. Das wird von den Menschen gut angenommen. Dass wir andere Beratungsstellen im Beratungsgespräch direkt zuschalten können, erleichtert vieles".
Patrick Ehmann, Geschäftsführer der Diakonie An Sieg und Rhein, sieht in dem neuen Beratungsmobil einen wichtige Entwicklung in der Suchthilfe: "Mit dem Mobil kommen wir zu den Menschen und müssen sie im Zweifel nicht mehr von A nach B nach C schicken sondern schalten geschultes Fachpersonal digital zu." Die Kunst sei, die, die das Mobil brauchen, auch zu sehen. Gerade dann, wenn man aktiv auf sie zugehen will. Dafür sei eine Arbeit mit Kommunen, Politik und weiteren Netzwerken wie z. B. der Tafel wichtig.
Das Projekt wurde vom Land mit 300.000 Euro gefördert. Damit können das Mobil und das Fachpersonal bezahlt werden. Nach zwei Jahren soll evaluiert und entschieden werden, wie es mit dem Projekt weitergeht. Klar ist schon nach zwei Monaten, dass das Mobil gut angenommen wird und eine große Lücke in der Suchtberatung, gerade außerhalb der Ballungsgebiete, schließt. (pho)