Zwei Wochen lang absolvierten 15 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 der Europaschule Troisdorf ihr Auslandspraktikum im andalusischen Alhaurín el Grande in der Nähe von Málaga. Sie unterstützten und begleiteten Schulkinder und Lehrkräfte an der Schule für frühkindliche Bildung und Primarschule CEIP Emilia Olivares im Unterricht und bei anderen Aktivitäten. Als Ecoescuela (Ökologische Schule) fördert dieses Schulzentrum in besonderem Maße Umweltbewusstsein und nachhaltige Entwicklung – ideale Voraussetzungen für die Gruppe der Europaschule Troisdorf gleichzeitig ihr Erasmus+-Projekt zum Thema The Power of Water durchzuführen. Das Projektthema führte der Gruppe unmittelbar den Wassermangel in Andalusien aufgrund der anhaltenden Trockenheit vor Augen. Sensibilisierung und Maßnahmen für einen nachhaltigen Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser bildeten daher einen Arbeitsschwerpunkt. Nur kurz duschen für die Dauer eines Liedes ist eine motivierende Maßnahme, die die Kinder der Schule verinnerlicht haben.
Durch die vielfältigen Angebote und Möglichkeiten vor Ort in Alhaurín el Grande sammelten die Praktikantinnen und Praktikanten der Europaschule Arbeitserfahrungen im spanischen Bildungs- und Erziehungswesen und erweiterten ihre sprachlichen sowie interkulturellen Kompetenzen. Die freundliche und engagierte Aufnahme durch die Partnerinstitution ist dabei besonders hervorzuheben.
Die Folgen der Wasserknappheit in der Region Málaga konnte die Gruppe der Europaschule am trockenen Flussbett des Guadalmedina in Málaga sehen – er gilt als größter ausgetrockneter Fluss Südeuropas. Ausbleibender Regen und hohe Temperaturen, besonders aber auch der hohe Bewässerungsbedarf in der Landwirtschaft und nicht zuletzt der Massentourismus verschärfen den Wassermangel. So gehen Menschen heute in dem ausgetrockneten Flussbett spazieren und führen ihre Hunde dort aus.
Mit dem Bürgermeister von Alhaurín el Grande, Anthony Bermúdez Beltrón, diskutierten die Praktikantinnen und Praktikanten der Europaschule über Maßnahmen gegen die Trockenheit und den Klimawandel in der Region. Das andalusische Fernsehen berichtete darüber. Der Bürgermeister betonte die Notwendigkeit nachhaltiger Lösungen für eine effiziente Wassernutzung wie Wassersparen, effiziente Versorgungswege, den weiteren Bau von Kläranlagen und Anlagen zur Meerwasserentsalzung. Er bedauerte, dass immer noch Abwässer ungeklärt in Flüsse liefen. Besondere Bedeutung maß er den Programmen der Schulen für Umweltbewusstsein und nachhaltige Entwicklung bei. Er erläuterte, dass die weiter wachsende Beliebtheit Andalusiens bei Touristen, neuen Firmenansiedlungen, ortsunabhängig digital arbeitenden Menschen oder auch der Zuzug aus z. B. nordeuropäischen Ländern die Ressourcenproblematik verstärkt.
Durch die Projektarbeit mit den Kindern des CEIP Emilia Olivares gewannen und vertieften die Praktikantinnen und Praktikanten der Europaschule wertvolle Einsichten zu effizienten Maßnahmen nachhaltiger Entwicklung und zum nachhaltigen Umgang mit den wertvollen Ressourcen der Region.
C. Depiereux