Helge Wöbke ist der beste Spieler in der Altersklasse Herren-50 im Tennisverband Mittelrhein – in der Deutschen Rangliste des DTB liegt er aktuell auf Rang 14. In diesem Jahr will sich der Troisdorfer vom HTC Schwarz-Weiß-Troisdorf an die Top-10 Platzierungen herantasten und auch in der Weltrangliste der Altersklasse MS50 weiter verbessern – mit dem Ziel Top 30 bis Ende 2025. Stand Januar 2025: Platz 59.
Bereits im Alter von sechs Jahren hielt Wöbke seinen ersten Tennisschläger in der Hand. Seine Eltern brachten ihn und seinen älteren Bruder früh mit dem Sport in Kontakt. "Es war eher spielerisch", erinnert sich der 51-Jährige. "Unser erster Anreiz war es, uns ein paar Haribo aus dem Kühlschrank zu verdienen, wenn wir den Ball fünfmal über das Netz spielen konnten".
Mit der anfänglichen Leichtigkeit entwickelte Wöbke schnell eine Begeisterung für den Tennissport und startete im Knabenbereich des TSC Troisdorf dann auch in Wettkämpfen durch. Seine damaligen Vorbilder: Boris Becker und John McEnroe.
Tennis war nicht immer der alleinige Fokus in Wöbkes Leben. In seiner Jugend spielte er als Ausgleich und zur Verbesserung der Beinarbeit auch Basketball. Diese Leidenschaft wurde vor allem zu seiner Zeit als Zeitsoldat deutlich, wo er für die Nationalmannschaft der Luftwaffe an internationalen Turnieren für Deutschland als Führungsspieler zum Einsatz kam (unter anderem Silbermedaillengewinner in Rammstein) und zeitgleich für seine Heimatvereine Sechtem (2. Bundesliga) und Telekom Baskets (Kader 1. Bundesliga) spielte. "Basketball war ein toller Ausgleich, aber Tennis blieb immer meine große Liebe", sagt er. Nach einer Pause kehrte er schließlich zurück zum Tennis und etablierte sich als einer der besten Spieler der Region.
Wöbke spielte sich durch die verschiedenen Altersklassen, unter anderem Oberliga Herren 30, 1. Verbandsliga Herren 40 bis zur Herren 50 (1.Verbandsliga) und nahm im Jahr 2024 erstmalig auch an nationalen (DTB) und internationalen (ITF) Turnieren teil – mit Erfolg: Heute gehört er zu den Top 15 der deutschen Rangliste und ist unter den Top 100 der Weltrangliste der ITF auf Platz 59 zu finden.
Nicht nur er selbst entwickelte sich über die Jahre zu einem vielseitigen Spieler, auch der Sport wurde immer variabler, erklärt Wöbke: "Der Tennissport hat sich verändert. Früher dachte man, wenn man zum Beispiel einen Edberg oder Lendl sah, da gibt es kein besseres Tennis mehr", so Wöbke. Heute wisse man aber, dass sich seitdem sehr viel getan hat – mittlerweile habe jeder Spieler ein immenses Portfolio an Schlägen, eine "Schatztruhe", in der variable Spielstile zu finden sind. "Es geht darum, den Gegner zu Fehlern zu zwingen, dafür muss man vielseitige Schläge in Petto haben, und wenn es mal nicht läuft, dementsprechend sein Spiel anpassen", so der erfahrene Tennisspieler.
Und er selbst? "Ich kann ganz gut aufschlagen", sagt Wöbke bescheiden. Aufschläge mit über 200 Km/h sind bei ihm keine Seltenheit, der schnellste lag bei über 220 Km/h. Und dann heißt es nachgehen – ans Netz. "Mit meiner Körpergröße wäre es fatal, nur an der Grundlinie zu stehen", erklärt er mit seinen 1.97 Metern. "Das Volleyspiel hat bei mir in den letzten Monaten stark zugenommen und ist immer besser geworden, jedoch mit noch sehr viel Potential nach oben", fügt er an. Dennoch fühle er sich an der Grundlinie wohl, bevorzuge den klassischen Topspin-Schlag und auch mal längere Rallys an der Grundlinie.
Wöbke betont stets, dass seine sportlichen Erfolge ohne den Rückhalt seiner Familie nicht möglich wären. Seine Frau und seine beiden Kinder unterstützen ihn bei seinen Ambitionen. "Ich habe meine Familie immer in meine Entscheidungen einbezogen, sie sind mein Lebensmittelpunkt, meine Inspiration und ich möchte als Vater ein Vorbild für meine Kinder sein", erklärt er. Turniere spielt er vorzugsweise in der Nähe, um den Spagat zwischen Familie, Beruf und Sport zu meistern.
Mit 51 Jahren hat Wöbke seine sportlichen Ambitionen klar vor Augen. "Ich möchte unter die Top 10 in Deutschland und mich weiter in der Weltrangliste verbessern", sagt er. Dafür trainiert er mehrere Stunden pro Woche und nimmt regelmäßig an hochkarätigen Turnieren teil. Besonders freut er sich auf die Deutschen Meisterschaften in Essen, die er bereits fest im Blick hat. Mehr Turniere zu spielen, bedeutet aber auch: Höherer Materialverschleiß und teurere Anreisen. Auch deshalb ist Wöbke aktuell auf der Suche nach einem Sponsor, der bestenfalls hilft, die ambitionierten Ziele zu erreichen. Dabei gehe es nicht zwingend um große Sportmarken wie Nike, Dunlop oder Adidas, sondern auch um lokale Verbundenheit und in der Umgebung ansässige Firmen.
Was Wöbke auf dem Platz auszeichnet, ist nicht nur sein sportliches Können, sondern auch seine Einstellung. "Tennis ist ein Gentlemen-Sport", sagt er. Fairness, Respekt und der Umgang mit Niederlagen gehören für ihn ebenso dazu wie die Freude am Spiel. Er selbst sei ein emotionaler Spieler, der auch mal die Faust zeige oder den im Tennis so bekannten "Vamos"-Ruf auspackt. (pho)
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