Das Paradies liegt mitten im Wald
Strahlend blauer Himmel, wolkenlos und eine frühe Sonne. Ein Tagesbeginn wie gemalt. Welch ein Morgen. So war es gewünscht.
Doch es kam anders. Kurz nach Tagesbeginn waren es eine Anzahl kleiner Regenhexen, die ungeniert den Tag verwässern wollten. Auf Besen reitend, zogen sie am Himmel über der Stadt ihre Runden. Dicke dunkle Regenwolken mit sich ziehend, ließen sie diese mit Blitz und Donner abregnen. Letztlich war es dann doch eine ausgeschlafene Sonne, die die kleinen Störenfriede vertrieb.
Schon früh arbeiteten Mitglieder der Karate-Schule Troisdorf e. V. an einem attraktiven Umfeld für das Sommerfest. Nette Menschen der Schützenbruderschaft Sankt Sebastian Troisdorf hatten ihre Anlage nebst Schützenhaus zur Verfügung gestellt.
Am Vormittag platzieren sich die ersten Gäste. Eltern, meist mit Kindern. Eingebettet zwischen Wald und erholender Ruhe, rundum geschützt vor fremden Blicken, fand sich hier der ideale Ort zum Feiern. Eine weiträumige Wiesen- und Spielfläche ließen alle Sinne der Kinder jubeln. Blumenkompositionen säumten die Wege. In perlmuttrosa Blüten tummelten sich Hummeln und Schmetterlinge. Das Schützenhaus war drinnen wie draußen ganz auf Feiern eingestellt. Wer in diese Feierwelt eintrat, der ließ ohne Widerwehr sein Alltags-Ich vor der Tür.
„Wie im Paradies“, sagte eine fröhliche junge Frau und gabelte sich genussvoll ein Stück Erdbeerkuchen in den Mund. „Ein Leben ohne Kuchen ist möglich“, meinte eine schlanke Blondine, dabei mit sanftem Blick den mit Kuchen beladenen Teller ihrer Tischnachbarin musternd. „Aber sinnlos“, klärte die Kuchenliebhaberin lächelnd auf. Beide kringelten sich vor Lachen. Eine ausgelassene familiäre Stimmung prägte den Tag. Es tat gut, gemeinsam die Seele baumeln zu lassen. Kinderspiele, Gemütlichkeit und Entspannung waren Trumpf.
Zentraler Treffpunkt war der große Grill. Zwei Grillmeister arbeiteten gemeinsam um dem nicht nachlassenden Andrang der hungrigen Gesellschaft nachzukommen.
Wo Bratendüfte in den Himmel dampfen, gelbes Bier und Apfelwein die Gläser füllt, da bleibt man gerne länger. So vergaß mancher diskutierend die Zeit. Erst der kühle Kuss der Nacht erinnerte daran, es ist schon spät. Als die Dunkelheit langsam über den Zaun stieg war es soweit, die gastliche Stätte zu verlassen. Es war ein guter Tag. Der Mond hat gelächelt.
Carlo Gütersloh
Karate-Schule Troisdorf e. V. – Da wo deine Freunde sind
