Duisdorf. Sie haben es geschafft: Bei der Hallenradsport-Weltmeisterschaft in Bremen gewannen die Duisdorfer Kunstradfahrerinnen Henny Kirst und Antonia Bärk in einem spannenden Finale die Goldmedaille mit knappem Vorsprung vor Kim Leah Schlüter und Neele Jodeleit vom RSV Knetterheide. Bronze ging an Simona Lucca und Larissa Tanner aus der Schweiz.
In der Vorrunde am Vormittag ging es darum, das Finale der besten vier Paare zu erreichen. Henny und Antonia reichten die meisten Punkte ein und konnten sich auch sicher für das Finale qualifizieren. Allerdings lief es nicht so gut wie erhofft, so dass sie in der Vorrunde Platz 2 belegten mit 0,2 Punkten Rückstand hinter Kim und Neele. Die beiden Schweizer Paare qualifizierten sich mit etwas größerem Abstand ebenfalls für das Finale. Somit durfte man ein spannendes Finale am Nachmittag erwarten.
Die Schweizerinnen Jeannine Graf und Nadine Zuberbühler erreichten Platz 4 mit 102,62 Punkten. Das zweite Schweizer Paar Simona Lucca und Larissa Tanner erreichten bei 128,70 eingereichten Punkten ein Ergebnis von 113,58 und hatten damit bereits eine Medaille sicher. Kim und Neele reichten 135,70 Punkte ein, fuhren eine sehr gute Kür und erreichten mit 125,50 ein besseres Ergebnis als in der Vorrunde. Nun ging es darum, ob diese Leistung für Gold oder Silber reichen würde. Mit 148,60 eingereichten Punkten hatten Henny und Antonia einen Vorsprung. Auf zwei Rädern waren Henny und Antonia sehr gut unterwegs, aber auf einem Rad wollte eine Übung nicht gelingen. So zeigte die Anzeigetafel nach fünf Minuten 128 Punkte, aber es gab während der abschließenden Korrekturen der Kampfrichter noch bange Momente.
Auch aus Höchberg, wo Antonia und Henny während ihrer Würzburger Zeit trainiert hatten, war eine große Gruppe angereist.
Nach der offiziellen Siegerehrung mit Überreichen des Regenbogentrikots der UCI-Weltmeister, der Medaillen und Blumen und der Nationalhymne wurden die Sportlerinnen auf Schultern durch die Halle getragen und bejubelt. Eine Premiere war, dass die Gold- und Silbermedaillen im Zweier-Kunstradfahren von Starterinnen aus NRW gewonnen wurden. Das "Team NRW" war auch gemeinsam nach Bremen angereist, da Henny und Antonia Kim und Neele in Knetterheide abgeholt haben.
Beim Siegerinnen-Interview waren die Sportlerinnen sichtlich bewegt und dankten besonders Julia Wolf, die den Zweier seit den Anfängen 2015 trainiert und das bis heute über große Entfernung hinweg. Antonias und Hennys Dank galt auch ihren vielen anderen Trainern, von denen sie unterstützt wurden und werden.
In Duisdorf wurde der WM-Sieg mit großem Jubel begrüßt und kommentiert. "Wir sind Weltmeister" tönte es mehrfach in den Duisdorfer Gruppen der Sozialen Medien. Die Trägerinnen dieses Titels wurden von Bezirksbürgermeister Dr. Peter Leonhardt bei einem Empfang im Rathaus geehrt. "Wir sind sehr stolz, solche Spitzensportlerinnen im Stadtbezirk Hardtberg zu haben", sagte der Bezirksbürgermeister. Und Peter Gediga,Geschäftsführer der Radsportfreunde 1936 e. V. Duisdorf, des Heimatvereins der Sportlerinnen, war eigens mit einem schmucken Zylinder erschienen. "Wir ziehen den Hut vor Eurer grandiosen Leistung. Und wir sind sehr dankbar, dass Ihr Duisdorf und unserem Verein die Treue haltet", zollte er den beiden Weltmeisterinnen Respekt
CSH