Wenn die Kolpingsfamilie Spich die Wanderschuhe schnürt, dann geht es nicht um Bestzeiten oder Medaillen, sondern um Gemeinschaft, Tradition und natürlich die wohlverdiente Einkehr in Köln. Seit vielen Jahren heißt es einmal im Jahr: „Zo Fooss noh Kölle!“
An der Spicher Kirche trafen sich 14 wackere Wanderer aus drei Generationen, die bereit waren, die volle Strecke von rund 22 Kilometern in Angriff zu nehmen. Bei bestem Wanderwetter führte der Weg zunächst durch Felder und Wiesen.
In Zündorf angekommen, war noch lange nicht Schluss. Es ging weiter am Rhein entlang, mit Blick auf die vorbeiziehenden Schiffe. Hinter Porz stießen dann weitere 16 Teilnehmer hinzu, die sich die lange Strecke nicht ganz zutrauten, aber trotzdem dabei sein wollten. „Et jitt halt och Halbtags-Pilger!“, scherzte einer, aber auch von Porz bis zum Dom sind es noch stolze zwölf Kilometer.
Über die Südbrücke zog die bunte Kolping-Karawane gemeinsam Richtung Altstadt. Doch wer nun dachte, das Ziel sei der Kölner Dom, lag nur halb richtig. Denn das eigentliche Ziel ist jedes Jahr ein zünftiges Brauhaus, wo man die beanspruchten Beine wieder ausstrecken und sich mit Kölsch und deftigem Essen belohnen kann.
Nur diesmal gab es eine kleine Überraschung: Die Resonanz war so groß, dass die traditionsreiche „Schreckenskammer“ die hungrige Gruppe schlichtweg nicht fassen konnte. Doch kein Problem, Köln hat schließlich genug Brauhäuser für alle. Also wurde kurzerhand das Haxenhaus in der Altstadt angesteuert. Dort gab es reichlich feste und flüssige Stärkung, und schon bald war das Gelächter lauter als die müden Seufzer der Wanderer.
Nach einer geselligen und fröhlichen Runde ging es am späten Abend zurück nach Spich, diesmal ganz bequem mit der Bahn. Müde, satt und zufrieden kehrten die Teilnehmer heim und waren sich einig: Diese Tradition verbindet nicht nur Generationen, sondern macht jedes Jahr aufs Neue Spaß, auch wenn am Abend der ein oder andere Muskelkater mit nach Hause wandert.