Große KG Sieglar feiert mit 300 Gästen in der Küz
Was für ein toller Anlass, was für ein würdiges Fest: Die 1. Große Karnevalsgesellschaft Sieglar feierte ihr 100. Jubiläum. Rund 300 Gäste waren in die gute Stube der KG, der Küz, gekommen und erlebten eine tolle Veranstaltung. KG-Präsident Marco Esch begrüßte seine treuen Mitglieder sowie zahlreiche Ehrengäste wie Bürgermeister Alexander Biber und Horst Meurer, Präsident des Regionalverbandes Rhein-Sieg-Eifel im Bund Deutscher Karneval (BDK). Esch zeichnete in launiger Art den erfolgreichen Weg der Großen KG auf und stellte dabei ganz besonders den großen Zusammenhalt innerhalb des Vereins und das hohe Traditionsbewußtsein der Mitglieder heraus. Das wurde bei der Vergabe der Orden vom Regional- und vom Bundesverband deutlich; eine ganz besondere Ehrung hatte Meurer für Marco Esch mitgebracht: “In Würdigung und Anerkennung seiner langjährigen Verdienste zur Erhaltung des karnevalistischen Brauchtums im Rheinland und Förderung der `lööre` Lebensart ist es für mich eine Ehre und Freude zugleich, unseren 1. Vorsitzenden und Präsidenten Marco Esch mit dem höchsten BDK-Verdienstorden auszuzeichnen – dem Orden in Gold mit Brillanten.”
Der Bürgermeister betonte zu Beginn seiner Laudatio, dass er gerne die Ansprache halten würde, schließlich war es ja vor der kommunalen Neuordnung 1969 noch völlig undenkbar, dass ein Troisdorfer Bürgermeister in Sieglar… Mit einem Augenzwinkern ergänzte er: “Ich kann zwar nicht ausschließen, dass sich einige Sieglarer vor allem als Rheinländer sehen und weniger als Troisdorfer. Aber als Bürgermeister sehe ich natürlich das Verbindende und kann daher ganz offiziell sagen, jeder Jeck is anders. Und jeck simmer all!” Nach seinen Worten hat die Große KG ein stolzes Alter, genauso wie immer mehr Menschen. Und gerade der Karneval bildet dabei eine große Schnittmenge zwischen den Generationen. Die Musikgeschmäcker mögen sich mit den Generationen wandeln. Aber im Karneval zählt letztlich, ob Do jeck bess – oder eben nicht. Wenn nicht – dann hilft auch die blühendste Jugend nix. Biber erinnerte auch an die schwierige Anfangszeit der KG, denn erst ab 1925 war es wieder erlaubt, in Deutschland jeck zu sein. Er streifte die Zeiten und zog ein Fazit: 100 Jahre, das ist ein guter Zeitpunkt, um zurückzublicken, welche Wege bis hierhin geführt haben. Und es ist ein guter Zeitpunkt, um nach vorne zu blicken. Die Welt mag immer verrückter werden; umso mehr braucht sie echte Jecken. Denn Menschen, mit denen man nicht zusammen lachen kann, sind in aller Regel Menschen, mit denen man nicht gut zusammenleben kann. Mit der Ersten Großen Karnevals-Gesellschaft Sieglar können wir zusammen lachen. Den Abschluss des Abends gestaltete eine Kölner Traditionsband und regelmäßiger Gast auf der Küz-Bühne: Die Höhner. Zuvor verlieh Esch an die Gäste den neuen Sessionsorden.
Die neuen Ordensträger des Regionalverbandes sind Michael Seifert, Sven Rohwer, Johannes Emmerich, Dirk Pax, Bernhard Schürmann, Manfred Engels, Joachim Hürten, Toni Höck, Willi Klein, Hans-Josef Manner und Gerd Trost (Silber). Hans-Josef Hucklenbroich, Ewald Dahm, Christoph Lukas, Viktor Boll, Norbert Brück, Manfred Rohm, Hans Kreuzer, Fred Brodesser und Michael Kröll (Gold). Verdienst-Orden des Bund Deutscher Karneval: Uwe Schmidberger, Christian Winkler und Roman Brück (Silber) sowie Uwe Prodöhl, Paul Linden und Eduard Schell (Gold).
Der Orden für die neue Session der Großen KG Sieglar war natürlich schon fertig, als der designierte Prinz Wolle I. (Wolf-Dieter Grönwoldt) völlig unerwartet verstarb. In der Mitte des Ordens ist eine drehbare Scheibe. Sie trägt auf der einen Seite das aktuelle Logo der 1. Großen KG (rechts) und auf der anderen Seite das Bild des designierten Prinzenpaares 2025. Der Orden links ist der älteste Orden der 1. Großen KG Sieglar, vermutlich aus den 1950er Jahren. Als eine letzte Geste der Ehrung des verstorbenen Prinzen Wolle I. hat die KG das originale grün-weiße Ordensband gegen ein kurzes, schwarzes Trauerband getauscht.
(wed)