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Dienstag 3. Dezember 2024
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Eine starke Selbsthilfe ist die beste Prävention in Krisenzeiten

Selbsthilfe-Kontaktstelle in Troisdorf als unverzichtbare Unterstützung für die Region

Die Wohlfahrtsverbände im Rhein-Sieg-Kreis haben in einer Reihe von Veranstaltungen auf die Herausforderungen der sozialen Arbeit im Kreis aufmerksam gemacht. Beim letzten Termin der Rundreise wurde die Selbsthilfe-Kontaktstelle des Paritätischen Rhein-Sieg-Kreis vorgestellt, die seit 1990 eine zentrale Anlaufstelle für Selbsthilfegruppen darstellt.

35 Jahre Unterstützung für die Selbsthilfe

Die Selbsthilfe-Kontaktstelle in Troisdorf betreut aktuell rund 200 Selbsthilfegruppen im Rhein-Sieg-Kreis – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den etwa 60 Gruppen bei ihrer Gründung vor fast 35 Jahren. Diese Gruppen decken vielfältige Themen aus der Sozial- und Gesundheitsselbsthilfe ab und bieten Menschen in schwierigen Lebenslagen wertvolle Unterstützung.

Die Arbeit der Kontaktstelle umfasst:

• Beratung und Unterstützung bei der Gründung neuer Gruppen,
• organisatorische und fachliche Begleitung bestehender Gruppen,
• Vermittlung von Räumlichkeiten und Finanzierungsmöglichkeiten,
• Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedeutung von Selbsthilfe.

Krisenzeiten erfordern starke Strukturen

In der aktuellen Lage, geprägt von hohen Inflationskosten und Tarifsteigerungen, stehen die sozialen Träger vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. “Fehlende Berücksichtigung dieser Mehrkosten in den Haushaltsberatungen 2025/2026 bedeuten gleichbleibende Förderbeträge und damit faktische Kürzungen”, erklärt Reiner Mathes, Geschäftsführer des Paritätischen im Rhein-Sieg-Kreis.

Die Folgen wären dramatisch: Personal- und Angebotsreduzierungen gefährden die Unterstützung, die für viele Menschen im Rhein-Sieg-Kreis unverzichtbar ist. Die Selbsthilfe ist ein wichtiges präventives Angebot, das nicht nur Betroffenen hilft, sondern auch zur Entlastung der sozialen Sicherungs- und Gesundheitssysteme beiträgt.

Ein starkes Netzwerk für die Region

Die vorgestellten Erfolge zeigen: Eine starke Selbsthilfe wirkt nachhaltig und effektiv. In Zusammenarbeit mit den Nutzern der Angebote und den Leitungen der Selbsthilfegruppen wird täglich daran gearbeitet, diesen wichtigen Bestandteil der sozialen Infrastruktur zu stärken.

Robin Poliwoda und Herbert Schübel, beide Selbsthilfegruppenleiter, beschrieben beispielhaft, welche Unterstützung sie bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit von den Fachkräften der Selbsthilfe-Kontaktstelle erfahren. Ohne diese Hilfestellungen könnten sie die regelmäßigen meist wöchentlichen Treffs, auch in den Sommerferien und zwischen den Jahren nicht machen.

Fördergeber

Die Selbsthilfe-Kontaktstelle wird anteilig finanziert über Mittel der Krankenkassen, dem Land NRW und dem Rhein-Sieg-Kreis. “Eigentlich fehlen uns für die Arbeit weitere zwei Fachkraftstellen, so wie es die DAG der Selbsthilfegruppen in NRW empfiehlt. Mit Blick auf die Haushaltslage des Kreises und den Aussagen der Mehrheitsfraktionen in den Ausschüssen ist aber eine angemessene Ausweitung nicht realistisch”, betont der Vorstandsvorsitzende der Kreisgruppe des Paritätischen Marc Houben-Redding. Für den kommenden Doppelhaushalt des Kreises haben wir 85.000 Euro pro Jahr beantragt. Ob der Kreis das Präventivangebot entsprechend unterstützt, werden die weiteren politischen Beratungen ergeben. Der Paritätische Rhein-Sieg-Kreis appelliert an die Entscheidungsträger, die nötige finanzielle Unterstützung bereitzustellen, um dieses Angebot auch in Zukunft zu sichern.

Kontakt

Für weitere Informationen zur Arbeit der Selbsthilfe-Kontaktstelle:

Reiner Mathes
Der Paritätische Rhein-Sieg-Kreis
Landgrafenstr. 1, 53842 Troisdorf
Telefon: 02241 42 088
Mobil: 0172 20 23 884
E-Mail: reiner.mathes@paritaet-nrw.org

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