Am 24. Juli besuchten der Zentrenmanager Stephan Frings von der Troisdorfer Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketing GmbH (TROWISTA) und der Quartiersarchitekt Veysel Akyol von "akyol Architektur" gemeinsam Gewerbetreibende sowie Eigentümerinnen und Eigentümer von Ladenlokalen in der Troisdorfer Innenstadt. Ziel der regelmäßigen Rundgänge durch die Innenstadt und die Zentren ist es unter anderem, diese Akteursgruppen über das kostenlose Erstberatungsangebot des Quartiersarchitekten Veysel Akyol zu informieren. Das Architekturbüro von Akyol steht im Rahmen des Förderprogramms als Berater für häufige Fragen, wie z. B. Nutzungsänderungen, zur Verfügung. Es unterstützt aber auch bei Renovierungen oder der Gestaltung von Werbemaßnahmen. "Durch die persönlichen Besuche wird das Angebot inzwischen gut wahrgenommen. Einige Beratungen konnten auch schon erfolgreich durchgeführt werden. Dennoch ist es wichtig, regelmäßig Präsenz zu zeigen", berichtet Veysel Akyol.
Zentrenmanager Stephan Frings ist froh, mit dem Quartiersarchitekten ein Instrument an der Hand zu haben, das Gewerbetreibende wesentlich unterstützen kann: "Ein echter Mehrwert für alle Beteiligten. Da sich die Innenstädte in naher Zukunft wandeln und transformieren werden müssen, betrifft dies natürlich auch die Ladenlokale und die damit verbundenen gewerblichen Nutzungen. Hier kann eine erste Einschätzung durch einen Experten wie Akyol am Ende nicht nur Geld sparen, sondern auch Sicherheit geben", so Zentrenmanager Stephan Frings. Dank Fördermitteln aus dem Bundesprogramm ZIZ (Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren) kann die Stadt Troisdorf diese Leistungen des Quartiersarchitekten kostenfrei anbieten.
Innenstädte sind seit jeher lebendige Orte des urbanen Lebens und unterliegen einem ständigen Wandel. Heute sehen wir Nutzungskonzepte, die früher undenkbar waren, wie zum Beispiel urbane Landwirtschaft, Co-Working-Spaces und Pop-up-Stores. Gleichzeitig verschwinden traditionelle Kaufhäuser und große Filialen zunehmend aus dem Stadtbild. Bei der Bewältigung dieser Daueraufgabe für die Kommunen spielt ein funktionierendes City- und Zentrenmanagement eine zentrale Rolle. Nur im direkten Kontakt mit allen Akteuren kann effektiv auf die Bedürfnisse der Innenstädte und deren Entwicklung eingegangen werden. Digitale Tools können unterstützen, aber den persönlichen Austausch und die Präsenz eines Ansprechpartners wie z. B. eines Citymanagers nicht ersetzen.
Die Digitalisierung und die Corona-Pandemie haben den Wandel bekanntlich weiter beschleunigt. Themen wie z. B. Nachhaltigkeit und Sichtbarkeit spielen bei Kaufentscheidungen eine immer größere Rolle. Dies zeigt sich in einem erweiterten Angebot an regionalen und nachhaltig erzeugten Waren. Die Arbeitswelt wandelt sich ebenfalls: Homeoffice und Co-Working werden immer mehr nachgefragt und genutzt. Die Vernetzungsfunktion der Innenstädte geht aber weit über den bloßen Warenaustausch hinaus. Menschen und Unternehmen finden zusammen, tauschen sich aus und vernetzen sich. Neue Innenstadtentwicklungskonzepte sollten daher die verschiedenen Funktionen der Innenstädte berücksichtigen. Aspekte wie Produktion, Logistik, Wohnen, Dienstleistungen, Kultur, Bildung und Tourismus sowie Gesundheit, Aufenthaltsqualität, Digitalisierung, Sauberkeit und Sicherheit müssen dabei einbezogen werden. In Troisdorf trägt dem auch der erst kürzlich vorgestellte Masterplan Innenstadt Rechnung, genauso wie der Aufbau eines engagierten Zentrenmanagements oder die Dienste des Quartiersarchitekten.